Abschied von Anderl Feyrsinger

KSC Sportgeschichte

Am 14. März 2018, während Skiwettkämpfe am Ganslernhang,  hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass unser langjähriger Sprungtrainer und Nordischer Referent Anderl Feyrsinger, 84-jährig,  verstorben ist. Heute haben wir uns von Anderl in der Pfarrkirche Kitzbühel  verabschiedet.

Wenn man auf sein Leben zurückblickt, fällt eines auf, er wurde in eine schwierige Zeit geboren. Die Kriegswirren machten es ihm nicht leicht. Nach dem Krieg machte er bei einem Schülerskitag auf sich aufmerksam und er erzählte: „Beim Schülerskitag 1948 gab es für den Sieg ein Paar Sprungski. Ich habe gewonnen, die Ski hat dann der Zweitplatzierte erhalten.“ Der Frust damals war groß, er lies sich aber nicht unterkriegen. „Ich habe erst nach meiner Tischlerlehre 1953 mit dem Skispringen begonnen,“ sagte er. Er wurde auf Anhieb Tiroler Juniorenmeister und in die Nationalmannschaft aufgenommen. Sportlich sein erfolgreichstes Jahr war der Winter 1956/1957. Mit Sprüngen von 80 bzw. 90 Metern sprang er in Schwaz und Seefeld Schanzenrekorde und war auf dem Weg ein Mitglied der Olympiamannschaft für die Spiele in Cortina zu werden. Ein Springen in Lienz zerstörte seine Hoffnung, er stürzte schwer. Eine Saison darauf zeigte er mit einem Tagessieg in Wörgl wieder auf und den Staatsmeistertitel in der Nordischen Kombination verpasste er nur knapp. Aus finanziellen Gründen beendete er 1957 seine Karriere.

Im Jahr 1979 kehrte er zum geliebten Sport zurück und wurde beim K.S.C. Trainer für den Nordischen Bereich. Mit Eva Ganster brachte er das erste Mädchen zum Sprungsport und musste dies bis in die höchsten Gremien verteidigen. Heute ist das Skispringen für Damen olympisch! „Ich war der erste Trainer der mit Eva Ganster ein skispringendes Mädchen betreute,“ erzählte er nicht ohne Stolz. Mit Klaus Sulzenbacher und David Kreiner hat er zwei Olympioniken und Weltmeister geformt. Aber auch viele Meistertitel gründen auf Anderl Feyersinger. Zu seinen Schützlingen gehörten auch Alexander Hohlrieder, Benjamin Kreiner, Seppi Jenewein sowie Roland Zechner.

Anderl war ein Funktionär, der mit Herzblut für die Sache gearbeitet hat. Er bleibt für den Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.) und alle die ihn kannten unvergessen!