Der Herr über die Zeit
Öster. Schülermeisterschaften / Ski Alpin
Seit 25 Jahren ist Hans Gosch für die Infrastruktur der Zeitnehmung beim Hahnenkamm-Rennen verantwortlich. Und selbstverständlich nimmt sich der Kitzbüheler auch für die Österreichischen Schülermeisterschaften Zeit.
Niemand wird dem Super-G im Rahmen der Österreichischen Schülermeisterschaften am Mittwoch näher und doch so fern sein wie Hans Gosch. Der Kitzbüheler ist zwar für die Zeitnehmung verantwortlich, sieht das Rennen aber nicht. Sein Arbeitsplatz befindet sich im Red Bull am Fuße der Streif. Das Ziel des Super-G ist allerdings auf dem Oberhausberg und der ist von Hans Gosch‘ Büro aus nicht ersichtlich: „Das ist kein Problem. Wir schauen sowieso in den Computer auf das Zeitprogramm.“
200 Kilometer Kupferkabel ziehen sich für die technische Versorgung der Hahnenkamm-Rennen durch den gleichnamigen Berg – 100 Leitungen auf dem Ganslern, 100 auf der Streif. Darauf greift man natürlich auch für die Schülermeisterschaften zurück. Seit 25 Jahren ist Hans Gosch für die Infrastruktur der Zeitnehmung beim Hahnenkamm-Rennen verantwortlich. Die Österreichischen Schülermeisterschaften sind eine Premiere für ihn, denn es sind die ersten der Ski-Geschichte, die in Kitzbühel ausgetragen werden.
Über Funk und Telefon ist er während des Rennens mit allen Verantwortlichen verbunden. Scheidet ein Rennläufer aus, heißt es auf dem Jury-Funk „Start stopp“ und erst, wenn es „Start frei“ heißt, gibt Hans Gosch dem Starter das OK, den nächsten Athleten abzulassen. Neben der akribischen Zeitmessung ist er auch für die – nicht minder aufwändigen – Start- und Ergebnislisten zuständig.
Die besondere Herausforderung bei den Schülermeisterschaften ist die Logistik, denn die Rennen finden auf der Streif und auf der Ochsalm statt: „Die Zeitmessung auf Streif und Ochsalm gleichzeitig vorzubereiten ist nicht so ohne. Dasselbe gilt auch für die Beschallung und die Vidi-Wall.“ Aber alles Technische liegt dem gebürtigen Kitzbüheler im Blut, ist er doch gelernter Feinmechaniker. Diese Leidenschaft hat er auch seinem Sohn weitergegeben, denn Manuel ist beim Hahnenkamm-Rennen für die gesamte Technik verantwortlich. „Und damit mein Chef“, sagt Hans.
Fotos: KSC/alpinguin