Die K.S.C. Legende vom Start - Erinnerung an Werner „Fips“ Pischl!
Als Sohn des berühmten K.S.C. Generalsekretärs Hauptmann Leopold Pischl, kam Werner, der immer nur von allen „Fips“ genannt wurde, bereits im zarten Volksschulalter zu ersten Funktionärsaufgaben durch den Verkauf von Startlisten an die Zuschauer der Hahnenkamm-Rennen. Nach Schulabschluss, Abschluss der Elektrikerlehre, Beendigung der Zeit beim österr. Bundesheer und der Anstellung als Betriebselektriker bei den Stadtwerken Kitzbühel blieb er auch beruflich mit den Rennen als „Techniker“ verbunden, musste zum Beispiel einige Jahre lang mit Kollegen rund um Stadtwerke-Chef Herbert Haselwanter die Zeitmessverkabelung „fliegend“ von Start ins Ziel durch Wald und über Fels bei Schnee und Regen verlegen.
Aber auch in seiner Freizeit war er von Anbeginn eine große Stütze für den Kitzbüheler Ski Club und den unterschiedlichen Rennveranstaltungen, insbesondere für den heimischen Nachwuchs. Mit Ablegung der ÖSV Kampfrichterprüfung bereits im Jahre 1965 konnte er seine Erfahrung und Regelkunde stets für die faire Abwicklung vieler hunderter, um nicht zu sagen tausender, Veranstaltungen einbringen, egal ob bei Langlauf, Skispringen oder Alpinen Rennen. Insbesondere beim Kitzbüheler Schulskitag, der Jahrzehnte ohne Fips Pischl nicht gestartet werden hätte können.
Internationale Berühmtheit erlangte er aber als Starter und Startrichter der jährlichen Hahnenkamm-Rennen. Im Jänner 1974 stand er erstmals offiziell gemeinsam mit Rudi Bodenseer am Start, und sollte es 40 Jahre lang in Alleinverantwortung übernehmen. Kein Rennläufer kam an ihm vorbei, wenn er nicht freigab. Ständig in Funkkontakt mit der Jury, unter den kontrollierenden Blicken der TV Kameras, eine höchst verantwortungsvolle Position im Rahmen des Rennkomitees, die er stets mit Zuverlässigkeit und Genauigkeit absolvierte. Viele Anekdoten sammelten sich in diesen Jahrzehnten zusammen, mit seiner Erfahrung gab er vor allem den „Neuen“ Rennläufern, die erstmals auf Streif und Ganslern an den Start gingen, Sicherheit und Vertrauen. Die Funktion übergab er Anfang der 2010er Jahre an seinen Sohn Roman, der nahtlos hier auf höchstem Niveau weitermachen konnte.
Dass das Starthaus für einige Zeit auch Fips sein zweites Zuhause wurde, war daher naheliegend. Als Hüttenwart gemeinsam mit seiner Frau Hilda vom großen Umbau 1987 an, als die Starthütte von einem Lager in eine richtige Hütte mit Sanitär und Aufenthaltsräumlichkeiten umgewandelt wurde, mit Ergänzungsbauten 1994, hatte er diese Stellung inne bis zum Jahrtausendwechsel 2000. Sein „Schweinsbraten“, den er ab und zu für Freunde selbst machte, war ein unvergleichlicher Augen- und Gaumenschmaus. Beim Feuerlbrennen blieb er öfters zur Nachtbrandwache vor Ort, gewissenhaft und verlässlich.
Als gewählter Funktionärs im Clubausschuss sowie im Erweiterten Vorstand war er ehrenamtlich ebenso fast 40 Jahre tätig, und zwar von 1978 bis 2015. Für diesen Einsatz wurde er mit den höchsten Auszeichnungen bedacht, KSC Gold für besondere Verdienste sowie die Hahnenkamm Nadel in Gold im Jahr 1978. Ehrenzeichen des Tiroler Skiverbandes in Bronze, Silber und Gold, sowie Ehrenzeichen in Gold als ÖSV Kampfrichter 2004.
Die K.S.C. Skifamilie ist Werner Fips Pischl und seiner Familie zu allerhöchstem Dank verpflichtet, und wird ihm ewig ein würdiges Andenken bewahren.