Freeride Next Generation
Snowboard / Freeski / Skicross / Freestyle
In der BERGSTOLZ Ausgabe Ski #93 ist ein toller Beitrag, verfasst von unserem Freeride Trainer Bernd Krainbucher, über unerere K.S.C. Freerider zu finden den wir euch nicht vorenthalten wollen. Diesen Beitrag und weitere interessante Geschichten findet ihr im "Flipping-Book-Format" unter folgendem Link bergstolz.de
Der Kitzbüheler Ski Club. 9340 Mitglieder, somit Österreichs größtes Auffangbecken für Gleitholzenthusiasten jedweder Gattung. Gegründet 1902 und als veranstaltender Verein eines der weltweit prestigeträchtigsten Wintersportevents, vulgo den "Hahnenkammrennen" (mit)verantwortlich für die Legendenbildung der Gamsstadt und allen miteinhergehenden Nebengeräuschen. So nebenbei die Organisation hinter mehr als 50 Olympia- und WM Medaillen seiner AthletInnen seit Erstaustragung von mit Gold, Silber und Bronze prämierter und oben erwähnter Events. Möge der Arlberg die Wiege des alpinen Skilaufs sein, Lilienfeld die Heimat Mathias Zdarsky's und Norwegen die Geburtsstätte der Fortbewegungsgeräte auf weißer Pracht, so muss Kitzbühel, sein Skiclub und die dazugehörige Historie nahtlos und ohne Pause in dieser skigeschichtlichen "Hotlist" erwähnt werden.
Soweit zur durchaus glorreichen Vergangenheit und in eine, hoffentlich auch für die Geländelegenden aka FREERIDER strahlende Zukunft.
Seit dem Winter 2019 / 2020 bietet der K.S.C. wie im, in seinen Statuten verankerten Leitsatz "die Förderung und Ausbildung der Kitzbüheler Wintersportjugend" ganz oben anzustellen, nämlich auch den jungen Freeridern ein Dach über dem Kopf, um sich neben den Alpinen, den Skispringern und Kombinierern, Biathleten und Langläufern, Snowboardern und Freeskiern in betreutem und gecoachtem Umfeld ihrer Lieblingsbeschäftigung hinzugeben.
Den "Daddies on Skis", also dem Hauni und mir wurde die Ehre zu teil, uns dieser extrem spannenden und (interessanterweise) generell rund um den Erdball nach wie vor sehr jungfräulichen Thematik innerhalb eines, in diesem Fall "DES" Clubs anzunehmen. Freeriden als Leistungssport, organisiertes Training in Gruppen, möglicherweise sogar mit Methode und Didaktik und nicht mehr nur "Trial and Error" oder wies gerade passt, wie es für die meisten, die sich kompetitiver Weise ins Freeriden verliebt haben, in den letzten Jahrzehnten ausgesehen hat. Gibts da überhaupt Nachfrage? Braucht das wer? Ist das nicht zu gefährlich? Wer übernimmt da die Verantwortung? Ab welchem Alter sollen die Kids die Mglkt. bekommen, sich diesem Betätigungsfeld zu nähern? Kann man in Kitzbühel überhaupt Freeriden? Greift man mit so einer Initiative eventuell sogar den Schischulen ins Lenkrad? usw. usf....
Wo starten? Also doch zuerst einmal gen Westen auf den Arlberg, zu Stefan Häusl und seiner Truppe. Er, der ja auch zu aktiven Zeiten vor der "Leistungssportpension" zu den Wenigen gehört hat, die dem losen Konzept eines Freeride Profis Struktur, Trainingsplan und Ordnung verpasst haben und bei denen Schweiß und Fleiß keine Fremdwörter aus dem Duden waren. Er, der ja auch jetzt einer ist, welcher zu den Vorreitern zwecks in einem Skiclub organisierten Freeridens gehört. Der soll uns einmal erzählen, wie das denn so rennt und wo es vielleicht bereits Erfahrungswerte übers Do's and Don't's gibt.
Gesagt getan und bestärkt in unserem Ansinnen hier etwas langfristig auf die Beine zu stellen wurde mit den Verantwortlichen des Skiclubs in Kitzbühel ein grober Rahmen ausgearbeitet, der im ersten Jahr einmal als Grundlage für unsere Pläne herhalten sollte.
Nach den ersten 12 Monaten "Geländeschilauf im Kitzbüheler Ski Club" sind viele Fragen beantwortet und etwaige Bedenken haben sich in Luft aufgelöst. 17 Kids zwischen 13 und 18 Jahren haben im abgelaufenen Jahr trotz mehrmonatiger Corona Pause an ca. 30 Trainingseinheiten am Schnee und im Trockenen teilgenommen. Der erste gemeinsame Ausflug zu einem Contest liegt erfolgreich hinter uns und kumuliert wurden im letzten Winter insgesamt 695000 Bergabhöhenmeter am Gleitholz betreuterweise zurückgelegt. Aus unserer bescheidenen Expertensicht fand ein Quantensprung in Punkto Skitechnik und im Umgang mit alpinen Gefahren bzw. dem sicheren Bewegen im freien Skiraum statt. Die Begeisterung und Lernfähigkeit der Crew ist beeindruckend hoch und definitiv an dieser Stelle noch einmal hervorzustreichen. Planungen für die kommenden Jahre laufen auf Hochtouren und sind ambitioniert, die Nachfrage ist auch orts- bzw. clubintern enorm gestiegen und abschließend bleibt nur zu hoffen, dass sich viele weiter Skivereine in Österreich dieses Themas annehmen und die Jugendlichen behutsam und organisiert in die doch sehr umfassende Thematik einführen.
P.S.: der Winter kommt, mia gfrein uns!!!