Heini Eder - Alles Gute zum 80. Geburtstag

Er ist einer der wenigen Kitzbüheler, der ein "Stadler" ist. Mit seiner Gattin Gerti und seinem Sohn Michael wohnt Heini Eder in der Hinterstadt. Am Freitag, 14. September, feiert er, der langjährige Hüter der Hahnenkamm-Gams, seinen 80. Geburtstag.

Skifahren war von Anbeginn seine Leidenschaft und so kam er in frühester Jugend bereits zum Kitzbüheler Ski Club. Aufgewachsen ist er in der Ehrenbachgasse und da gab es die besten Gelegenheiten zum Skifahren lernen. Der Bahndamm war ein optimales, wenn auch nicht gerade einfaches Terrain. „Der neunfache Hahnenkamm-Sieger und Medaillengewinner Anderl Molterer sowie mein Bruder Fritz, Pepi Schoderböck, Raimund Wurzenrainer, Franz Schott – später alles bekannte Skilehrer – wir lernten am Bahndamm Ski fahren. Wir haben dort Schanzen gebaut, Wellen und Hügel geschaffen und waren richtige Allrounder,“ so Eder. Später hat er mit seinen Freunden dort einen „Lift“ gebaut. Oben, an einem Baum, haben wir eine Seilumlaufrolle eingehängt, „ein Seil und zwei Bügel, fertig war unser Lift“, lacht der Jubilar. Allerdings mussten zwei Buben mit dem Seil nach unter laufen, damit ein Dritter nach oben gezogen werden konnte.

„Beim Kitzbüheler Schulskitag habe ich immer schon mitgemacht, später, ab meinem 14. Lebensjahr, sind wir in ganz Österreich herumgekommen und haben Rennen bestritten,“ erzählt der ehemalige Ski- und Tennislehrer. Zimmerer hat er gelernt, das war ursprünglich gar nicht sein Plan. Im Sommer hatten seine Eltern die Bootsvermietung am Schwarzsee. Allerdings in seinem letzten Schuljahr, im April 1953, verstarb sein Vater und er musste im folgenden Sommer seiner Mutter bei der Bootsvermietung helfen. Somit fiel seine Lehrstelle beim „Eisen Werner“ buchstäblich ins Wasser. Auch den darauffolgenden Sommer half er seiner Mutter wieder am Schwarzsee und für den Winter suchte er eine Arbeit. Er startete beim Ski Club als Laufbursche. Ein Jahr später begann er eine Lehre als Zimmerer bei der Firma Egger in der Ehrenbachgasse, „Ich dachte mir, das ist ein guter Beruf, weil ich dann im Winter mehr Zeit habe.“

Der Kitzbüheler Ski Club hat ihn nicht mehr losgelassen. Bald war er als „Zeremonienmeister“ beim HKR, verantwortlich für die Siegerpreise und somit der "Hüter der Gams", organisierte die Transporte und wurde 1968 in den Ausschuss des K.S.C. aufgenommen. Unter anderem war er zuständig für die Zeitnehmung. Später war Heini Eder für den Fuhrpark des Ski Clubs verantwortlich, bis 2015 war er im Ausschuss, seit 2016 im Weisenrat. Somit ist Heini einer der längstdienenden Funktionäre!

Nach seiner Lehre, im Oktober 1958, musste er für neun Monate zum Bundesheer und es war geplant, dass er anschließend wieder als Zimmerer arbeitet. Allerdings warb ihn damals Hansjörg Schlechter als Skibauer und -monteur ab. „Da habe ich gleich mehr verdient. Gemeinsam mit Hansjörg und Adi Erler war es richtig lustig.“ Franz Schott, ein langjähriger Freund, wiederum motivierte ihm nebenbei als Skilehrer tätig zu sein. „So ging ich von sechs bis neun Uhr zum Skimontieren, anschließend arbeitete ich als Skilehrer und von 17 bis 20 Uhr, manchmal bis 21 Uhr verkaufte und montierte ich Skier.“

1963 legte Heini Eder seine staatliche Skilehrerprüfung ab. Fortan war er Winter für Winter bei den „Roten Teufeln“, ein beliebter Skilehrer bei Jung und Alt. „Ich hatte meistens Privatgäste und 35 Jahre lang war ich nur außerhalb der Skipisten unterwegs.“ Seine Gäste wollten alles kennenlernen, nicht nur der Hahnenkamm, das Kitzbüheler Horn, die Südberge wurden erkundet, es gab auch Skiausflüge nach Westendorf, auf die Hohe Salve. „Ich bin mit meinen Skigästen die Hofer-Schneid, den Pletzer-Graben nach Fieberbrunn abgefahren oder die Auracher Wildalm sowie Lämmerbichl und Stuckkogel. Zurück sind wir meistens mit dem Taxi,“ so Eder. Zum Beispiel führte eine Tour auf den Paß Thurn, „Zuerst benützten wir den Lift und zu Fuß ging es weiter zum Zweitausender und Roßgruber, von dort fuhren wir nach Mühlbach ab, dann wieder mit der Wildkogelbahn rauf, erneut gab es eine Abfahrt und wir stiegen auf den Frühmesser auf, um nach Aschau abzufahren.“ Auf die Frage, ob seine Gäste so fit waren, bejahte er und fügte hinzu, dass seine „Schüler“ darauf sogar Wert legten. Mit 65 musste er, gemäß den Statuten der Skischule, aufhören. Einige Jahre hat er noch langjährige Gäste betreut, aber dann war es „vorbei mit der Skilehrerei“.

„Im Sommer 1970, in der Hochblüte des Tennis, wurde mir ein Job als Tennislehrer beim Hotel Fuß in Brixen im Thale angeboten und dort blieb ich bis 1984. Ein Jahr später machte ich mich selbständig,“ erzählt der agile Sportfex. Erst 2013, im Alter von 75, legte er seinen Beruf als Tennislehrer zurück.

Bei der Feuerwehr ist Heini Eder seit 1962, mittlerweile ist er bei der Reservemannschaft. Bei den „Oldtimern“ der Feuerwehr ist er aktiv und freut sich über die regelmäßigen Treffen.

Sein Bruder Fritz lebt im Altenwohnheim und die beiden pflegen engen Kontakt. Das Wattn ist die Leidenschaft von Heini. Besonders anzumerken ist, wenn er gebraucht, gerufen wird – er ist immer zur Stelle und hilft.

Wir wünschen unserem Heini Eder alles Gute zum 80. Geburtstag, vor allem Gesundheit und noch gemütliche Stunden mit seiner Gattin Gerti. Das eine oder andere Watt-Turnier möge er auch in Zukunft gewinnen!

 

Ehrungen - Kitzbüheler Ski Club

1982 – Hahnenkamm-Ehrenzeichen in Gold

2003 – Ehrenzeichen in Bronze Tiroler Skiverband

2003 – KSC Ehrenzeichen in Gold für besondere Verdienste