Mit dem Schi auf das Kitzbichler Horn

Es war am 15. März 1893, als Franz Reisch das Kitzbüheler Horn erstmals auf Skiern bestieg. Eigentlich kannte er die Gegend recht gut, war er doch vorher im Sommer an die 60 Mal am Horn unterwegs. Die Begehung im Winter war für Franz Reisch etwas Neues, der Berg teilweise „eine unbekannte Gegend.“ Für den Aufstieg benötigte er rund 2 ¾ Stunden inkl. einer kleinen Rast, für die Abfahrt  1 Stunde 57 Minuten. Die Strecke Trattalpe-Horngipfel, für die er beim Aufstieg eine ganze Stunde unterwegs war fuhr er im rasendem Saus in drei Minuten ab, die weitere Talfahrt auf schmalen Waldwegen gestaltete sich schwieriger. Mit dieser Tat und den darauf folgenden Medienberichten begründete er seinen Ruf als Skipionier und Entwickler des Skisports in Kitzbühel. Im Magazin "Der Schneeschuh" schreibt er folgendes:

(...) Der neue ganz eigentümliche Reiz dieses Sports regte mich zu einem Eifer an, der fast Begeisterung war und ich lernte in kurzer Zeit bergauf und ab steile Abhänge überwinden. Beim Bergauffahren überwiegt die Kraftanwendung den Vorteil, während das Abfahren lediglich Courage und Übung ist. Ich benutze den Stock in letzter Zeit nur noch zu „Stabübungen“ unter der Fahrt und konnte ohne Unfall über steile Flächen 6-8 jährige Buben huckepack nehmen. Der schneereiche Winter im Gebirg kam mir besonders zu statten, denn der Wahlspruch der Skiläufer „je höher der Schnee desto freier die Bahn“ gilt besonders für unsere Gegend. (...)

Wer je eine Wintertour im Gebirge unternommen hat, weiß die großartige Erhabenheit der Natur um diese Zeit zu schätzen und in dem Schneeschuh ist uns ein Mittel geboten, mit wenig Anstrengung aber sicher großem Vergnügen ein derartiges Unternehmen zu wagen. Wer´s einmal versucht, den lockt es sicher zur ferneren Wiederholung.

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