„Schnee von gestern – Wachstum von morgen“
Als die Tourismuspräsidentin Signe Reisch zum Oktober-Hoangascht lud und als Vortragender Dr. Josef Burger feststand, war es klar, dass im Saal der Musikschule kein Platz leer bleibt. Das Thema des Vorstandsvorsitzenden der Bergbahn AG war spannend und mit einem Blick in die Zukunft, nicht ohne die Vergangenheit. Mit dabei waren viele KSC Funktionäre und Mitglieder.
Es gibt wenige Vortragende, die mit höchster Leidenschaft Themen so angehen und Zahlen, Daten und Fakten so perfekt vermitteln können, wie Burger. Sein Thema „Schnee von gestern – Wachstum von morgen. Besser – nicht größer“ war hochinteressant.
Einführend sagte Burger, dass wir nachdenken müssen, wir können nicht leben wie immer. Er sprach damit die Änderungen im Klimaverhalten und in der Tourismusbranche an. „Veränderungen soll man mit Verantwortung, Mut und Nachhaltigkeit begegnen“, so Burger. Eine der zahlreichen Statistiken, die im Auditorium gezeigt wurde, war die Schneeabdeckung im Tal. Minus 11 Tage in 100 Jahren zeigte das Bild, dafür ein Plus an 72 Skitagen in den vergangenen zwölf Jahren. „Wir konnten die Skitage um mehr als die Hälfte anheben. Aber das ist kein Grund zur Euphorie“, so der Bergbahn-Chef. Weiter sagte er, dass es künftig Managemententscheidungen verantwortungsvollen Bewertungen bedarf, was hinkünftige Entscheidungen betrifft. Er warnte auch vor populistischen Aussagen, weil „damit ist keine Zukunft zu gewinnen!“
Die Bergbahn hat einen guten Weg eingeschlagen und so konnten interessante Zahlen gezeigt werden. KitzSki (Bergbahn) hat rund 1.100 Schneeerzeuger im Skigebiet im Einsatz. Dabei wird auf Effizienz geachtet. Die Beschneiungszeit wird klimatisch bedingt immer kürzer, so ist KitzSki gefordert, schnell und wirksam, mit so wenig Einsatz wie nötig und so viel wie möglich zu beschneien. „Wir sparen derzeit rund 7 % pro Saison bei der Beschneiung durch ein gutes Schneemanagement ein, das heißt wir brauchen weniger Wasser und natürlich auch weniger Energie.“ Natürlich hilft der Naturschnee, allerdings kann sich kein Skigebiet darauf verlassen, dass am 20. Dezember ausreichend Naturschnee vorhanden ist. So ist die Bergbahn gefordert, ein gutes Beschneiergebnis vorzeitig für die Skigäste abzusichern.
Die Beschneiungsseen auf den Bergen werden zudem für die Landwirtschaft immer wichtiger. „Aber hier brauchen wir Regeln, die müssen für die Zukunft ausgebaut werden. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Gespräche mit der Landwirtschaftskammer gab es bereits.“ Es hat sich gezeigt, dass nach Starkniederschlägen immer längere Trockenperioden folgen, die für Almen und Landwirtschaft problematisch sein können. „Natürlich, wenn Gefahr in Verzug ist, müssen wir alle zusammenhelfen“, erklärte Dr. Josef Burger.
Künftig wird sich das Skifahren oberhalb von 1400 Höhenmetern abspielen. Genau daraufhin wurden in den vergangenen Jahren die Investitionen von KitzSki gelenkt. Alle Anlagen die seit 2009 ausgebaut bzw. erneuert wurden, liegen über der genannten Höhe. „Der Skibetrieb ist bis zum Jahr 2050 vorausschauend, mit vertretbaren Ressourcenaufwand möglich, aber mit einer Höhenlagendifferenzierung“, berichtete Burger. Künftig gilt es eine Balance zwischen Verkehr, Beförderung und Pistenflächen anzustreben. „Wir streben Qualitätsführerschaft vor Großführerschaft an. Eine Brandstärkung vor Pistenkilometer-Maximierung. Wir müssen unser Markenprofil schärfen, nicht nur dadurch was man tut, sondern ganz wesentlich auch dadurch, was man nicht tut!“ Der Vorstandsvorsitzende Dr. Josef Burger rief auf: „Wir brauchen eine konsequente Strategieumsetzung!“
Der sorgfältige Umgang mit natürlichen und technischen Ressourcen ist wesentlich. „Wir sind Innovations- und Knowhow-Leader. Wir haben die Trümpfe selber in der Hand“, ermahnte Dr. Josef Burger.