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Ski-Visionär, Denker, Vorreiter, Trendsetter, Motivator
Karl wurde als letztes von zehn Kindern
geboren und ist in einfachen Verhältnissen
aufgewachsen. Weil der Dreijährige Probleme
mit der Haut hatte, wurde ihm vom Arzt frische
Luft empfohlen. Fortan verbrachte er jeden Tag
im Freien. Im Winter waren Schneehaufen seine
Berge und zwei Brettl bedeuteten seine Welt.
„Die Berge waren immer gut zu mir,“ so Koller.
Der Ski-Visionär und Pionier im Skilehrwesen
wuchs in der Natur auf, die hat ihm die Ideen
vorgegeben.
Koller hat sich in seinen jungen Jahren sowohl
dem nordischen als auch dem alpinen Skisport
verschrieben, im Sommer spielte er auch Fußball. Der Sport hat ihn von
Anbeginn fasziniert und das wendige „Mandl“ fiel auf, er hatte Talent. 1936
wurde er in der Abfahrt und im Skispringen Tiroler Jugendmeister und zwei
Jahre später Österreichischer Jugendmeister im Abfahrtslauf. Einer
Skikarriere stand nichts mehr im Weg, er wurde zum Hoffnungsträger der KSC-
Riege, der auch Thaddäus Schwabl, Hans Mariacher, Sigi Engl, Karl Feix und
Eugen Tschurtschenthaler angehörten.
Der Krieg
Bereits im Winter 1938 wurden die
Hahnenkamm-Rennen wegen der
Kriegswirren abgesagt, für die Sportler
des Kitzbüheler Ski Club, und damit auch
für Karl Koller, stand die Skiwelt still. Er
wurde einberufen und gehörte von 1940
bis 1942 der Skinationalmannschaft des
Großdeutschen Reichs an. Von 1943 bis
1945 war er Heeresbergführer der
deutschen Wehrmacht an der
Hochgebirgssanitätsschule im benach-
barten Ort St. Johann in Tirol. „Auch den
Nazi-Bonzen musste ich Skifahren
beibringen,“ verfinstert sich seine Miene.