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Die Prüfung und Kollers Visionen

       „Wir  waren reine Amateure
       und verdienten im Winter kein
       Geld. So suchte  ich  für den
       Sommer     Arbeit,“  berichtet
       Koller.  Er  fand bald  eine
       Anstellung    bei    Hermann
       Reisch,   dem     Sohn    des
       berühmten  Skipioniers  Franz
       Reisch, auf dessen Tennis-
       plätzen als  Platzwart.  Er lernte
       Tennis, bald darauf war er ein
       passabler Spieler   und ver-
       buchte Erfolge,  gemeinsam
       mit  seiner  Frau  Hilde  wurde er
       Tiroler Vizemeister im Doppel.
       Zur gleichen Zeit, im Jahr 1947,
       legte er die Skilehrerprüfung
       ab. Und 1950 war er es, der mit
       dem     Titel  „Verein    der
       Kitzbüheler   Skilehrer   und
       Bergführer“ die neue Skischule
       ins Leben rief.

       Koller war jener Initiator,  der  die  beiden getrennt  agierenden Kitzbüheler
       Skischulen zusammenführte. Gemeinsam mit Rudi Monitzer, Richard Schatz,
       Karl  Thurner,  Hans  Mariacher,  Sepp  Sailer,  Christian  Haidacher  und  Toni
       Hartmann wuchs die neue Skischule. Dabei legte Koller darauf wert, dass
       alle Mitglieder, sprich Skilehrer, sauber und adrett auftraten. Die Lehrenden
       erkannte man an den blauen  Anoraks, die  von einer heimischen Firma
       produziert wurden.  Mit seinem besten Freund,  dem Maler Alfons  Walde,
       entwickelte Koller eine neue Bekleidungslinie und  Abzeichen. Schwarze
       Hose, roter Pullover und rote  Zipfelmütze waren obligatorisch, die „Roten
       Teufel“  waren  geboren.  Walde  verstarb  und  erlebte  die  Umsetzung  1963
       nicht mehr.  „Da gab es  in der  Skischule einen richtigen  Aufschwung,“
       berichtet der damalige Skilehrer Heini Eder. Weltweit wurden sie bekannt
       und Koller stand 25 Jahre der berühmten Skischule vor. Viele Innovationen,
       akkurate Skitechnik, ein  internationales Netzwerk, die Verwendung von
       Kurzski für Kinder und Anfänger, der Bau einer Ski-Cross Piste, der
       „Teufelspiste“, führten zur geachteten Anerkennung.
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