Er bezeichnete sich als „letzter Amateur“ - Erinnerung zum „90er“

KSC Sportgeschichte

Er gehörte zum Kitzbüheler Wunderteam und holte auf dem Hahnenkamm zwei Siege. Am 21. Jänner wäre Fritz Huber 90 Jahre alt geworden. 

Seinen Taufnamen Friedrich Michael kennen die wenigsten, an sein Lachen und die Herzlichkeit können sich alle erinnern, die ihn ein Stück des Weges begleiten durften: Skilegende Fritz Huber hätte am 21. Jänner seinen 90. Geburtstag gefeiert. 

Einen seiner größten Triumphe feierte der geborene Kitzbüheler schon im Alter von 19 in seinem Heimatort: 1950 sicherte sich Fritz Huber die prestigeträchtige Kombination auf dem Hahnenkamm. Den Sieg in der Abfahrt holte er sich mit einem Vorsprung von fünf Sekunden auf den Salzburger Kornel Wieser. Da war es kein Problem, im Slalom hinter dem Deutschen Sepp Folger „nur” Zweiter zu werden. Schon fünf Jahre später beendete er seine aktive Karriere – standesgemäß mit einem Sieg im Torlauf beim Kandaharrennen. Einen historischen Erfolg feierte Fritz Huber auch auf dem anderen Hausberg der Kitzbüheler: Er gewann das (bis heute) letzte Kitzbüheler-Horn-Rennen, einen einst legendären Abfahrtslauf vom Alpenhaus zum Unterbergbauern.

„Ich war einer der letzten Amateure”, sagte Fritz Huber über sich selbst. Auch ließ er sich nie darauf sein, seinen schönsten Erfolg zu nennen: „Ich habe viele nationale und internationale Rennen gewonnen”, antwortete er stets. Ganz ähnlich reagierte er auch auf die Frage nach seinem schönsten Triumph als Trainer: „Ich habe mich über jede Medaille einer von mir betreuten Läuferin oder eines Läufers gefreut.” So gelang es ihm etwa als Trainer der Schweden – in Person von Stig Sollander – die erste Olympische Medaille für die Skandinavier zu gewinnen (Bronze im Slalom von Cortina 1956). 

Bereits 1955 machte sich der gelernte Mechaniker als Taxi- und Ausflugsunternehmer selbständig. Viele Einheimische haben das Bild von Fritz mit seinen VW-Bussen in Kitzbühels Innenstadt bis heute in guter Erinnerung. Verheiratet war er von 1960 an mit Gretl, die beiden haben zwei Kinder, Christine und Michael, den heutigen KSC-Präsidenten. Am 9. August 2017 ist „der letzte Amateur” in Kitzbühel verstorben. Genauso unvergessen wie Fritz ist natürlich auch sein gleichnamiger Vater, einer von Kitzbühels Skipionieren, und sein Bruder Herbert. 


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