Skilegende Ernst Hinterseer feiert seinen 85er
Heute am Montag, 27. Februar, feiert Ernst Hinterseer seinen 85. Geburtstag. Der Slalom-Olympiasieger und Weltmeister von 1960 (Sqaw Valley, USA) ist nach wie vor ein begeisterter Sportler.
Ernst Hinterseer hat sich zum Geburtstag eine Streif-Befahrung mit seinen Kindern und Enkelkindern gewünscht. Anschließend wird er mit seiner Familie und seinen engsten Freunden „anstoßen“. Wir wünschen Ernst alles Gute zum Geburtstag, vor allem Gesundheit und viele weitere schöne Skitage!
Wunderteam
Ernst war Mitglied des Kitzbüheler Wunderteams und gemeinsam mit Toni Sailer, Anderl Molterer, Christian Pravda, Hias Leitner und Fritz Huber eroberte er in den 1950ern die Skiwelt. Von 1954 bis 1960 gehörte er der österreichischen Nationalmannschaft an. 1953 feierte er mit dem Abfahrtssieg am Wendelstein seinen ersten größeren Erfolg, ein Jahr später wurde er Österreichischer Meister im Riesenslalom. Damit wurde er in das österreichische Nationalteam aufgenommen und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft in Åre (Schweden).
Zahlreiche Siege
Im Winter 1954/55 siegte Hinterseer bereits in zahlreichen Rennen, etwa in den Abfahrten, dem Slalom und der Kombination von Zermatt, im Slalom von Chamonix und den Riesenslaloms von Val-d’Isère und Sölden. Auch die nächste Saison begann mit guten Leistungen und er qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d’Ampezzo, wo er den sechsten Platz im Riesenslalom erreichte. Nach den Spielen gewann er Slalom und Kombination in Zermatt sowie die beiden Riesenslaloms und die Kombination der 3-Tre-Rennen auf der Marmolata. Im folgenden Winter holte er im Jänner bei den bedeutenden Slalomrennen in Kitzbühel (Hahnenkamm-Rennen) und in Wengen (Lauberhornrennen) jeweils den zweiten Platz, im Laufe der Saison konnte er sich weiter steigern und gewann insgesamt zehn Bewerbe, darunter die Slaloms von Semmering und Zermatt oder den Riesenslalom von Courchevel. Die Saison 1957/58 begann nicht ganz so gut und Hinterseer qualifizierte sich nur im Slalom für die Weltmeisterschaft in Bad Gastein, wo er aber bereits im ersten Lauf ausfiel. Wenig später kam er im Training zur Arlberg-Kandahar-Abfahrt in St. Anton schwer zu Sturz, erlitt einen Beinbruch und war aufgrund einer Embolie sogar kurzzeitig in Lebensgefahr. Im nächsten Winter konnte er nur allmählich wieder an frühere Leistungen anschließen und spezialisiert sich zunehmend auf die technischen Disziplinen.
Olympiasieger, Weltmeister und Profi
In der Saison 1959/60 fuhr Hinterseer in den ersten Wochen lediglich einmal auf das Podest, umso überraschender und unerwartet gelangen ihm dann im Februar bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley seine größten Erfolge. Bereits im Riesenslalom kam er hinter dem Schweizer Roger Staub und dem Österreicher Josef Stiegler auf den dritten Platz und gewann damit seine erste Medaille bei Großereignissen. Drei Tage später krönte er seine Karriere mit dem Sieg im Slalom vor seinem Clubkollegen Hias Leitner und dem Franzosen Charles Bozon, wobei er nach dem ersten Lauf nur auf Rang fünf gelegen war. Es war dies die einzige Goldmedaille von Österreichs Alpinen bei diesen Spielen. Hinterseer wurde zum großen Star und mit der Wahl zum Österreichischen Sportler des Jahres 1960 geehrt. Unmittelbar nach den Olympischen Spielen beendete Hinterseer seine sportliche Karriere bei den Amateuren und wechselte zu den Profis, wo er 1963 den inoffiziellen Weltmeistertitel gewann. 1967 beendete er endgültig seine aktive Laufbahn und wurde Trainer.