Sepp Zwicknagl

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Zweifacher österreichischer Versehrten-Skimeister 1950 Tiroler Versehrten-Skimeister 1950, 1953

Das Leben des am 22. Februar 1919 geborenen Josef Zwicknagl änderte sich innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde auf schrecklichste Art und Weise: Am 11. April 1942 riss dem damals 23-jährigen Soldaten bei einem Einsatz an der Eismeerfront eine Handgranate ein Bein weg. „Es lag plötzlich neben mir im Schnee“, berichtete er über sein Schicksal. Trotz schrecklicher Schmerzen musste er sich leblos stellen, weil zwei russische Soldaten den vermeintlich Toten abtasteten. Damit nicht genug: Im Lazarett musste ihm auch der zweite Unterschenkel amputiert werden. Darüber hinaus waren sein Gesäß und sein Rücken mit unzähligen Granatsplittern übersät, die ihn, weil stets eitrig, jahrelang peinigten. „Nie mehr wieder Skifahren zu können, war für mich ein unvorstellbarer Gedanke.“ Dank seines unbändigen Willens schaffte er es, trotz anfänglich primitiver Prothesen wieder auf Skiern zu stehen. Und wie er mit ihnen fuhr: Nach einer schwer erkämpften Sondererlaubnis durfte er zuerst probeweise an einem Lehrgang teilnehmen und danach zur Skilehrerprüfung antreten, die er glänzend bestand. Als Rennläufer eilte er von Sieg zu Sieg – so gewann er beispielsweise nach der Tiroler Landes-Versehrten Skimeisterschaft in der Wildschönau die am 11. und 12. März 1950 in Saalbach ausgetragene österreichische Versehrten-Skimeisterschaft. Den Kitzbühelern ist er als Trafikant am Kitzbüheler Bahnhof in Erinnerung. Von 1951 bis 1981 war er mit der Salzburgerin Gertrude, ab 1984 ein Jahr lang mit der Kitzbühelerin Edith verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos. Sepp Zwicknagl starb 78-jährig am 13. Jänner 1997.

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