Willi Gantschnigg

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Weltrekordhalter im Skispringen 1950 mit 124 Metern Tiroler Langlaufmeister 1949

Die zwei Tage hatten es für Wilhelm „Willi“ Gantschnigg in sich: Am Diens­tag, 28. Februar 1950, sprang er während der Skiflugwoche in Oberstdorf mit 124 Metern Weltrekord, einen Tag später erblickte in St. Johann sein zweiter Sohn Peter das Licht der Welt. „Telefonieren war zu dieser Zeit sehr schwierig, von der Geburt erfuhr er erst nach der Rückkehr“, erinnert sich Ehefrau Johanna Gantschnigg, die hochbetagt in St. Johann lebt. Heutzutage unvorstellbar: „Ich habe nächtelang Kekse gebacken, die mein Mann als Reiseproviant bei den Fahrten zu den Skispringen mitgenommen hat.“ Peter war nach dem 1946 geborenen Fritz das zweite Kind. Fritz’ Tod bei einem Flugzeugunglück auf Teneriffa am 27. März 1977 erlebte Willi Gantschnigg noch mit, der gelernte Maurer starb am 2. Dezem­ber desselben Jahres mit nur 57 Jahren. Ebenfalls verunglückt ist auch Sohn Peter – er wurde am 27. Oktober 1997 am Flugplatz in St. Johann von einem Propeller tödlich verletzt. Zurück zum Weltrekord: Seine Bestmarke wurde am 3. März 1950 von Sepp Weiler mit 127 Metern überboten. Gantschnigg sprang auf 120 Meter, stürzte und verletzte sich dabei schwer. Seine Weltmeisterskier hätte er an Ort und Stelle um viel Geld an einen deutschen Industriellen verkau­fen können. Ein verlockendes Angebot, weil einer der 2,48 Meter langen Hickory-Skier einen Riss hatte und von einem Eisenband zusammengehal­ten wurde. Gantschnigg lehnte ab und vermachte sie dem von seinem Freund Martin Wörgötter geleiteten Heimatmuseum Kitzbühel. Nach dem Krieg machte sich der bei der Bundesgebäudeverwaltung angestellte Träger des Sportehrenzeichens der Marktgemeinde als langjähriger Lei­ter der Trachtengruppe „Edelraute“ einen Namen.

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