Drei Top-Ten-Ränge bei der WM für Lisa Hauser

Langlauf / Biathlon

Die Biathlon-WM in Antholz lief für Lisa Hauser gut. Sie nahm bei sieben Bewerben teil und erreichte dreimal die Top-Ten-Ränge. Ein schöner Erfolg für die 26-jährige. Hauser absolvierte das volle Programm bei der WM. Chapeau!

Gute Teamleistung - Mixed-Staffel

Gleich zum Einstieg, am 13. Februar, gab es den Mixed-Staffelbewerb und sie startete gemeinsam mit Katharina Innerhofer, Felix Leitner und Dominik Landertinger. Hauser war Startläuferin, zeigte eine perfekte Liegendserie und ging kurzzeitig in Führung. Beim Stehendschießen benötigte sie einen Nachlader und übergab mit 14,5 Sekunden Rückstand hinter Norwegen an Innerhofer. Die erste Serie von Innerhofer war fehlerlos und kam als Zweitplatzierte zur Stehendserie. Leider musste sie in die Strafrunde und die Medaillenträume platzen damit. Felix Leitner übernahm als Elfter und konnte mit einem Nachlader noch eine Position gut machen. Schlußläufer Dominik Landertinger zeigte eine gute Leistung und brachte das ÖSV Team auf Rang acht. Nach dem Bewerb sagte Lisa Hauser: „Heute war ich richtig nervös. Ich habe mir vorgenommen annähernd an der Spitze zu übergeben, das ist mir gelungen. Der eine Nachlader kann passieren, Gott sei Dank habe ich ihn gleich reingebracht. Die ersten zwei Runden habe ich mir läuferisch relativ leicht getan, auf der Schlussrunde bin ich dann ein bisschen blau gegangen. Aber der Rückstand auf die Spitze hat sich in Grenzen gehalten.“

Donnerstag, 13. Februar


Schießstand mit Schwierigkeiten - 7,5 km Sprint

Bereits einen Tag später ging Lisa erneut aus dem Start Gate. Wie schwierig sich der Schießstand in Antholz präsentierte, zeigt ein Blick auf die Ergebnisliste. Von den 101 Athletinnen absolvierten nur vier Athletinnen beide Schießen fehlerfrei. Fast wäre das auch Lisa Hauser gelungen. Im Stehendanschlag musste allerdings auch die treffsichere KSC Biathletin eine Strafrunde in Kauf nehmen. Im Endklassement landete die 26-Jährige mit 56,3 Sekunden Rückstand als beste Österreicherin auf Rang 17. Lisa Hauser: „Es ist schwer zum Einschätzen. Der Nuller wäre mir natürlich lieber gewesen, aber stehend ist es in Antholz verdammt hart. Zudem war der Wind richtig schwer zum Einschätzen, da musste man immer genau auf die Windfahnen schauen. Läuferisch konnte ich zwar einen guten Zug laufen, aber die letzten Prozent haben heute gefehlt. Die Ausgangsposition für die Verfolgung ist nicht schlecht."

Freitag, 14. Februar

 

 

 

Alle Photos: Stefan Adelsberger


Eine unvergleichliche Aufholjagd - Verfolgungsrennen

Freuen durfte sich Lisa Hauser, die 56 Sekunden hinter Sprintsiegerin Roeiseland als 17. ins Rennen gegangen war, war nicht nur erneut beste Österreicherin, sondern schaffte dank starker Aufholjagd den Sprung in die Top-Ten. Am Schießstand (1 Fehler), als auch in der Loipe zeigte sie eine starke Leistung und durfte sich am Ende über Rang acht (+51,4 sec.) freuen. Nach drei fehlerlosen Serien zählte Hauser bis zum letzten Schießen sogar als mögliche Medaillenkandidatin. Lisa Hauser: „Auf jeden Fall voll cool. Ein achter Platz bei der WM ist ein super Ergebnis. Es sind so viele Leute von mir zu Hause vor Ort, die mich lautstark angefeuert habe. Ich habe auf der Strecke so oft meinen Namen gehört, das war schon etwas Besonderes. Bei der letzten Serie hätte ich denn Nuller gebraucht, dann wäre ich zumindest bei der Flower Ceremony dabei gewesen."         

Sonntag, 15. Februar


Fünf Fehler waren zu viel - Einzelrennen 15 km

Der Südtirolerin Dorothea Wierer gelang der nächste Streich – Gold beim Einzelbewerb über 15 km! Vanessa Hinz (Deutschland) war die Überraschung im Rennen, zeigte eine Top-Leistung, sie blieb lediglich 2,2 Sekunden hinter Wierer und ist damit Vizeweltmeisterin.

Sensationell lief es für Christina Rieder – lediglich ein Fehlschuss! Sie wurde 7te. „Es war heute ein Wahnsinnsrennen für mich. Ich habe mich von Anfang an total gut gefühlt und mit den Athletinnen vor mir immer mitgehen können. Am Schießstand hat alles super funktioniert und ich bin einfach mega glücklich, dass am Ende ein siebter Platz herausschaut."

Eine gute Performance kam von Katharina Innerhofer. Auf der Loipe war sie schnell, leider machten vier Fehler am Schießstand Plätze zunichte.  „Die zwei Fehler in der ersten Liegendserie ärgern mich. Es war schwierig zum Zentrieren, weil die Hälfte der Scheibe in der Sonne, die andere Hälfte im Schatten lag. Läuferisch war es wieder einigermaßen gut und mit jeweils einen Fehler im Stehendschießen kann ich auch leben. Schön langsam merke ich aber den Kräfteverschleiß."

Lisa Hauser musste fünf Fehler (2-1-2-0) hinnehmen, das war einfach zu viel. In der Endabrechnung belegte Lisa den 51. Rang. Julia Schwaiger, ebenfalls mit fünf Fehler, wurde 54ste. „Die Verhältnisse am Schießstand waren nicht leicht. In den letzten Tagen hat es auch ein paar erwischt, heute mich. Aber es gibt nichts Schönzureden. Das war einfach ein schlechtes Rennen. Körperlich habe ich mich auch nicht mehr so frisch gefühlt, aber da wird es den anderen wahrscheinlich nicht anders gegangen sein."

Dienstag, 18. Februar


Rang 6 für das Duo Hauser/Eder – Single-Mixed-Bewerb

Für Österreich gingen die KSC Biathletin Lisa Hauser und der Salzburger Simon Eder auf Medaillenjagd. Das erfahrene Mixed-Duo, das in dieser noch relativ jungen Disziplin bereits siebenmal gemeinsam auf dem Weltcup-Podest stand und zuletzt bei der WM-Generalprobe in Pokljuka (SLO) Rang drei belegt hatte, ging mit berechtigten Medaillenhoffnungen ins Rennen. Lisa Hauser erledigte ihre ersten beiden Serien mit nur einem Nachlader zunächst souverän und übergab als Fünfte an Simon Eder. Der Salzburger traf alle zehn Scheiben im ersten Versuch und brachte Österreich etwa zur Halbzeit auf Rang vier vor. Mit der fünften Serie zerbrachen allerdings die ÖSV-Medaillenträume. Die 26-Jährige benötigte liegend drei Zusatzpatronen. Zwar konnte sie eine Strafrunde verhindern, der Rückstand auf die Spitze war allerdings deutlich angewachsen. Im Stehendanschlag erledigte Hauser ihre Aufgabe hingegen perfekt und schickte Simon Eder als Achten in die finale Runde. Der Salzburger traf wie bereits im ersten Turn alle zehn Scheiben im ersten Versuch, mehr als Platz sechs (+ 54,5 sec.) war aber nicht mehr möglich. Lisa Hauser: „Es ist saubitter. Mit der einen Serie habe ich die Medaillenchancen begraben. Gründe dafür kann ich jetzt auch nicht nennen, manchmal trifft man einfach nicht. Die Enttäuschung ist natürlich groß.“ Simon Eder: „Ich kann mich nicht beschweren, mein Rennen war perfekt. Ich habe das Einzelrennen noch gespürt, konnte mir das heutige Rennen aber richtig einteilen. Auch den Zulauf habe ich taktisch gut gelöst und mich am Schießstand schadlos gehalten. Viele Fehler sind uns heute nicht passiert, aber das war halt schon zu viel."

Donnerstag, 20. Februar


ÖSV Staffel verpasst die Top-Ten – Staffelbewerb

Der 4 x 6 km Staffelbewerb der Damen bei der Biathlon-WM in Antholz endete mit einem Favoritensieg. Das norwegische Quartett Synnoeve Solemdal, Ingrid Landmark Tandrevold, Tirol Eckhoff und Marte Olsbu Roeiseland setzte sich bei perfekten äußeren Bedingungen trotz einer Strafrunde und neun Nachladern vor der Mannschaft aus Deutschland durch. Bronze ging an die Mannschaft aus der Ukraine.

Österreichs Team in der Besetzung Julia Schwaiger, Lisa Hauser, Christina Rieder und Katharina Innerhofer landete mit 13 Nachladern und drei Strafrunden auf dem enttäuschenden 12. Platz. Der Rückstand auf Norwegen betrug 2:44,4 Minuten. Startläuferin Julia Schwaiger benötigte zwei Zusatzpatronen im Stehendanschlag und übergab als 14. an Lisa Hauser. Hauser ging bei ihrer anvisierten Aufholjagd wohl zu hohes Tempo und musste gleich fünf Mal nachladen. Damit ging auch Christina Rieder erst als 14. in die Loipe. Die Salzburgerin zeigte als einzige ÖSV-Dame eine starke Leistung, traf alle Scheiben im ersten Versuch, und brachte Österreichs als 11. wieder an die Top-Ten heran. Schlussläuferin Katharina Innerhofer, erlebte am Schießstand hingegen einen rabenschwarzen Tag. Drei Nachladern liegend ließ sie im Stehendschießen drei Strafrunden folgen, womit sich Österreich am Ende mit Rang 12 zufriedengeben musste. Hauser sagte nach dem Rennen: „Wir waren von Anfang an nicht so gut dabei, deshalb habe ich riskiert und auf der Strecke von Anfang an Vollgas gegeben. Aber dieser Schießstand verzeiht es einfach nicht, wenn man es zu schnell angeht.“

Samstag, 22. Februar


Lisa gibt noch einmal Gas und ist erneut in den Top-Ten – 12,5 km Massenstart

Die Weltmeisterin im Massenstart heißt Marte Olsbu Roeiseland. Mit ihrer bereits fünften Goldmedaille avancierte die Norwegerin zudem zur "Königin" dieser Biathlon-WM in Antholz. Die 29-Jährige verzeichnete lediglich zwei Fehlschüsse und fing in der letzten Runde noch die italienische Lokalmatadorin Dorothea Wierer (+20,7 sec.) ab. Bronze ging an die Schwedin Hanna Öberg (+26,1 sec.), die wie Wierer dreimal in die Strafrunde musste.

Für Lisa Hauser und Katharina Innerhofer gab es beim WM-Abschluss zwar keine Medaille, für Hauser aber immerhin erneut einen Top-Ten-Platz. Mit nur zwei Fehlschüssen durfte sich Lisa Hauser am Ende über Rang neun freuen. Katharina Innerhofer, die das Feld mit zwei makellosen Liegendserien lange Zeit angeführt hatte, rutschte mit sechs Strafrunden im Stehendanschlag auf Rang 19 zurück. Lisa Hauser resümierte: „Der neunte Platz ist ein cooler und versöhnlicher WM-Abschluss für mich. Nachdem ich im Einzel und in der Single Mixed Staffel nicht das richtige Konzept gefunden und mit meinen Leistungen etwas gehadert habe, darf ich heute auf jeden Fall zufrieden sein. In der Spur war es echt brutal und die Verhältnisse waren langsamer als in den letzten Tagen. Zudem war es bereits mein siebtes WM-Rennen. Ich glaube es gibt nicht viele, die so ein Programm abgespult haben. Deshalb freut es mich, dass ich heute noch einmal eine gute Leistung zeigen konnte."

Sonntag, 23. Februar

 


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