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Zum 80. Geburtstag schlüpfte er noch einmal in die von seinem Freund Alfons Walde und ihm
         entworfene Skilehrerausrüstung. Rote Zipflmütze, roter Anorak und schwarze Hose. Koller
         achtete sehr darauf, dass  seine  Skilehrer  akkurat  gekleidet waren und ordentlich zum
         Skiunterricht kamen. Auch das Logo der Skischule wurde von Walde kreiert.

       Millionen hätte er damals verdienen können, versichert er, aber „beim Geld
       war ich immer der größte Depp. Ich war der erste Skischulleiter, der eine
       Gewinnbeteiligung für alle Skilehrer eingeführt hat.“ Ein Fehler, wie er später
       einräumte. „Letztlich habe ich mich übergangen gefühlt und im Zorn die
       Skischule verlassen.“ Aber auch das Kurzski-Thema war heiß diskutiert und
       wurde oftmals nicht verstanden, erst Jahrzehnte später bestätigten Experten
       die  Sinnhaftigkeit  und  die  Industrie  streckte  sich  danach.  Kneissl-Ski
       produzierte den Ergo, auch belächelt, erst zwanzig Jahre später hielt der
       kürzere Ski, mittlerweile „Carver“ genannt, Einzug im Wintersport.
       Mit 54, im Jahr 1976, machte er sich mit der Kinder-Skischule „Kollerland“
       selbstständig.  Seine  Lehrmethoden  konnte  er  endlich  frei  anwenden  und
       wurden    positiv  dokumentiert.   Anerkennung    folgte.  „Auf   einem
       Schuldenberg sitzend habe ich neu begonnen, diese Zeit war die schönste
       in meinem Berufsleben.“ So gesehen hat er nicht nur die Skilehrerprüfung
       geschafft, auch diese Lebensprüfung konnte er mit Bravour meistern.
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