Page 19 - Sonderausgabe Skikitz 2020 Dezember Sepp Kahn
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„Altes Spital“ auf der linken Seite. Warm ist es in der Sonne und
ich genieße sie und Kitzbühel ein Weilchen. Nach einer kleinen,
kulinarischen Stärkung begebe ich mich durch die Stadt Richtung
„Ganslernhang“. Glänzende Stiefel, teure Mäntel und winzige
Hündchen werden spazieren getragen, Bierkisten und Fässer
werden entladen und in Stellung gebracht, die letzten Bühnen
aufgebaut – das ganz große Spektakel wird bald beginnen.
Der Reißverschluss der Brusttasche meines neuen Anoraks
beginnt zu klemmen und sitzt dann ganz fest. Verdammt! Ziehe
ich noch fester, reiße ich ihn womöglich aus. Zum Glück habe ich
nur die Brille drin – und nicht das Geld. Auch der Kuli hat den Geist
aufgegeben. (Zuvor, auf der Bank habe ich Notizen gemacht).
Trotzdem fahre ich mit dem Sessellift zum Slalom-Start hinauf.
Junge Leute, vom Bundesheer, sind mit der Errichtung eines
Zaunes beschäftigt, andere schneiden mit einer Motorsäge
Schnee, überall treiben sich Leute von verschiedenen Fernseh-
stationen herum, und ich schaue kurz vom Slalomstart Richtung
Tal. Als ich mit dem Sessellift wieder herunterfahre, wird unweit
von mir ein Verletzter von einem Hubschrauber geborgen. An
einem Seil hängend wird er – oder sind es zwei? – Richtung
Tal gebracht. (Da ist mir meine Art der Beförderung lieber.)
Einmal da stehen, wo sonst die Sieger stehen
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